Geschichte

Geschichte


Monolith
Menhir
Früheste Nachweise menschlichen Lebens in den Cevennen sind auf den Causses für die Altsteinzeit belegt. Auch für die Mittelsteinzeit und für das Neolithikum sind Fundstücke vorhanden. Riesengrabstätten, Dolmen und Menhire sind vielfach zu besichtigen.

Römische Besiedelung wie im Rhonetal oder in Languedoc ist im Cevennen-Gebrigsland nicht nachgewiesen. Die Gebirgsregion galt als "Barbarische Zone".

Erst mit dem wirtschaftlichen und demographischen Aufschwung des 11. Jahrhunderts beginnt eine neue Epoche. Zahlreiche romanische Kirchen erinnern daran. Doch auch religiöse Gegenbewegungen (Die Katharer) gegen die Verschwendung und Prunksucht des Papsttums gewinnen immer mehr an Bedeutung. Anfangs des 13. Jahrhunderts werden diese vernichtet. Die Herrschaft der katholischen Kirche war wieder hergestellt. Die folgende Zeit bis Mitte des 15. Jahrhunderts ist geprägt von Krieg, Krise und Pest. Erst ende des 15. Jahrhunderts werden die längst aufgegeben Hänge und Täler der Cevennen wieder bearbeitet. Doch die Nahrungsmittelproduktion wächst nicht im gleichen Maße wie die Bevölkerung, die Löhne nicht wie die Gewinne. Die Pest bricht wieder aus. Zielpunkt aller sozialen Unruhen ist die katholische Kirche, die einzige Gruppierung, welche von den Verhältnissen profitiert. Die protestantische Kirche hat schnelle erfolge, auch in der bäuerlichen Kultur der Cevennen. Ca. 1540-1550 beginnen die ersten Religionskriege der Calvinistisch gegen die Hugenotten. Erst mit dem Edikt von Nantes 1598 wird die Koexistenz der beiden Religionen anerkannt und den Protestanten die freie Religionsausübung erlaubt. Sozial haben die Religionskriege jedoch verheerende Folgen. Das Land ist ausgezehrt. Während der Absolutistischen Monarchie im 17. und 18. Jahrhundert wird versucht die katholische Glaubenseinheit des Landes zu erzwingen. Protestanten werden ihrer bürgerlichen Rechte beraubt. 1685 hebt der König das Edikt von Nantes auf. Gegen 1700 setzt eine zweite Welle des Prophetismus in den Cevennen ein. 1702 beginnen die Kamisardenkriege. Die militärischen Erfolge der königlichen Truppen gegen die partisanisch organisierten Kamisarden bleiben jedoch aus. Erst gegen 1710 als der letzte Kamisardenführer verraten und getötet wurde, ist der Krieg endgültig beendet. Der Widerstandsgeist der Cevenols ist damit aber nicht gebrochen. Bis zum Toleranzedikt von 1787 vollzieht sich das calvinistische Leben im Geheimen ("Desert"). Diese Geschichte ist im Museum du Desert im Mialet sehr anschaulich dargestellt. Mitte des 18. Jahrhunderts entfaltet sich die Weberei und die damit verbundene Seidenraupenzucht zügig. Der Handel entwickelte sich über Nordsee, Ostsee, Baltikum bis nach China. Sehr schön nachvollziehbar im Musée de vallées cévenoles Maison Rouge

Geografie


Geo
Täler
Die Cevennen, die südlichen Ausläufer des Zentralmassives, zwischen Mende, Millau, Ganges und Ales gelegen, bieten eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden Frankreichs. Mit den Gebirgsregionen Mont Lozére und Mont Aigoual und den Grand Causses weissen die Cevennen eindrucksvolle und doch nahezu unbekannte Gegenden für Radfahrer und Wanderer auf. Durch das Fehlen von Industrie und den schwierigen Verhältnissen für die Landwirtschaft sind hier Arbeitsplätze selten und haben in den letzten hundert Jahren zu grossen Abwanderungen (75%) der jungen Bevölkerung in die Zentren des Südens oder ins Rhone-Tal geführt. Erst in den letzten Jahren konnte der Bevölkerungsschwund aufgehalten werden.